Wie schief die Diskussion um die Genitalverstümmelung läuft zeigt eine Stellungnahme von Franziska Gruber, Terre des Femmes:
"Erwachsene Männer sollen aber weiterhin das Recht haben, eine Beschneidung durchführen zu lassen. Die weibliche Genitalverstümmelung stellt allerdings eine Verletzung der Menschenrechte da. So sollen nicht nur Mädchen, sondern auch einwilligungsfähige Frauen weiterhin nicht das Recht besitzen, sich beschneiden zu lassen" (http://www.welt.de/politik/ausland/article111030661/Mediziner-will-Vaginal-Beschneidung-legalisieren.html)
Mehr dazu hier:K. & K. Momentaufnahmen: Terres des Femmes und die Beschneidung einwilligungsfähiger Frauen
Die Genitalverstümmelung von Frauen sei eine Menschenrechtsverletzung, während die von Männern ("allerdings") keine sei.
Frau Gruber muss wissen, dass unter Genitalverstümmelung Praktiken gefasst werden, die unter physiologischen und vielleicht auch unter psychologischen Gesichtspunkten geradezu läppisch sind im Vergleich zur Amputation der Penisvorhaut: Einritzungen, Einstechungen, (Teil-)Entfernungen der Klitorisvorhaut. Letztere - aber auch Schamlippenveränderungen - werden regelmäßig und auch in Deutschland als kosmetische Operationen vollzogen - weil die jeweiligen Frauen das so wollen. Handelt es sich um Eingriffe gegen den Willen der Frau, müssen sie selbstverständlich als Straftat gewertet werden.
Was Frau Gruber hier betreibt, ist die negative Idealisierung der Genitalverstümmelung von Frauen in Form der Eingriffshandlung als solche als absolut böse Tat. Auch volljährige Fraun sollen solchen Eingriffen nicht zustimmen dürfen. Dieses Freiheitsverständnis muss alarmieren.