Sep 24, 2012

Zum Kommentar von Walter Otte beim Humanistischen Pressedienst



"Verunglimpfungen statt Argumente?"
"In seinem Kommentar setzt sich Walter Otte mit religiös motivierter Knabenbeschneidung und dem vorwiegend von orthodoxen Rabbinern und Funktionären erhobenen Vorwurf des Antisemitismus von Beschneidungsgegnern auseinander. Dabei verwahrt er sich gegen unsägliche Vergleiche." 

http://hpd.de/node/14033?page=0,0


Ein Video von der Kundgebung in Berlin, mit der für das Recht demonstriert wurde, einen Teil des Genitals kleiner Jungen amputieren zu dürfen, um Gott zu gefallen und von der Ottes Kommentar unter anderem handelt:




Vorab mussten erst die islamistischen Anhänger von Hamas und Milli Görüs aus der Aufruferliste gesiebt werden. Man hatte mit den ebenfalls betroffenen Muslimen "Ziemlich beste Freunde" sein wollen und dabei nicht ganz so genau hingeguckt, mit wem man sich dabei einläßt. Der Free-Gaza-Aktivist Wolfgang Thierse, der für die Befreiung des judenmordenden Hamas-Gaza vom Joch der Israelischen Besatzung kämpft (http://jungle-world.com/artikel/2009/13/33568.html) durfte dann doch teilnehmen.

Ein Punkt, den Otte aufgreift, sei kommentiert: 


"Vor allem der Berliner Rabbiner Ehrenberg, der in den Diskussionen der letzten Wochen  gezeigt hat, dass ihn keinerlei Sachargumente interessieren und der die Totalverweigerung gegenüber dem Rechtsstaat predigt. tat sich hierbei hervor: er erwähnte unter Bezugnahme auf seinen kürzlichen Besuch im KZ Auschwitz das Leiden der etwa eineinhalb Millionen Babys und Kinder, die in den Mordfabriken der Nazis ihren Müttern entrissen, gequält und ermordet wurden – dies sei die physische Vernichtung, so Ehrenberg"

Die obszöne Vergleichung einer Opposition gegen das Beschneidungsritual mit dem Entreißen kleiner jüdischer Kinder aus den Händen ihrer Mütter, um sie zu töten, nimmt er natürlich nicht zufällig vor. Sie muss wohl als Projektion gesehen werden:

Die Zwangsamputation der Vorhaut am 8. Tag nach der Geburt ist ein  äußerst aggressiver Akt - nicht alleine gegen den neugeborenen Jungen und sein Genital gerichtet - sondern auch gegen die Mutter und die Mutter-Kind-Beziehung, die in dieser Phase normalerweise von Geborgenheit, Körperkontakt, Schlafen, Gestilltwerden und erstem Blickkontakt mit der Mutter geprägt ist. Diese über die Entbindung hinaus verlängerte Symbiose wird rabiat gestört. Der Kontrast des dabei erfahrenen Schmerzes zum normalen Alltag eines acht Tage alten Kindes könnte kaum größer sein. Der Sohn soll zu allererst der Religionsgemeinschaft gehören. Er ist es, der in dieser Szene aus dieser Beziehung mit der Mutter gerissen und der patriachalen Gemeinschaft überantwortet wird. Die Mutter muss dies erdulden. Dass Beschneidungsrituale in der Regel Männerverantstaltungen sind, ist Index dieser Orientierung.